Radsporttalent Noah Neef aus Waldshut-Tiengen nimmt als Jüngster beim "Race across Germany teil" 

Der Plan: vom Südschwarz-wald in die Rad-Bundesliga

25.07.2022: Das Rennrad ist Noah's große Leidenschaft und mit seinen 18 Jahren hat er wahrscheinlich schon mehr Höhenmeter zurückgelegt, als so mancher Mittvierziger. Unsere Kollegin Leah Raatz aus der Tourist-Info Waldshut-Tiengen hat mal bei ihm angeklopft und gefragt, wie diese Leidenschaft denn entstanden ist und warum der Südschwarzwald so eine tolle Trainingsregion ist:

„Noah Neef aus Waldshut-Tiengen ist Radler durch und durch - er liebt es einfach mit dem Rad zu fahren. Dabei schrecken ihn lange Strecken oder auch zahlreiche Höhenmeter nicht ab. Im Gegenteil, er liebt die Herausforderung und stellt sich immer wieder Radtouren, bei denen mir schon allein beim daran Denken schwindlig wird. Als Mitglied des Velo & Bike Clubs Waldshut-Tiengen nahm er schon öfter an diversen Rennen und Wettbewerben teil. Im September 2020 meisterte er die „Everesting Challenge“ – nonstop den Lieblingsberg hochfahren, bis man mind. 8848 Höhenmeter erreicht hat. Auch den Bodensee umrundet hat er schon, gestartet und geendet ist er aber in Waldshut (gesamt ca. 330 Kilometer). Zuletzt nahm er am 10. Juni beim „Race Across Germany“ teil. Von Aachen bis nach Görlitz, 780 Kilometer und 7800 Höhenmeter – das nenne ich mal ein Ziel! Dabei war er mit seinen 18 Jahren der jüngste Teilnehmer.

Ich habe mit Noah gesprochen und ihm ein paar Fragen gestellt…

 

Noah, du bist mit deinem Rad unglaublich aktiv. Wie und wann bist du denn zu diesem Hobby gekommen und seit wann bist du im VBC (Velo & Bike Club) aktiv?

Mein Vater hat mich auf Fahrradtouren früher im Anhänger mitgenommen und mit drei Jahren habe ich selbst Fahrradfahren gelernt. Mit den Jahren wurden schon mit meinen Eltern die Radtouren immer länger. 2019 bin ich nach Waldshut gezogen und seitdem bin ich im VBC.

Welche Art von Radfahren macht dir am meisten Spaß?

Ich habe mit Mountainbike begonnen, allerdings haben mir mit der Zeit die langen Distanzen und die Geschwindigkeit auf dem Rennrad immer mehr Spaß gemacht, weshalb ich seit diesem Jahr nur noch auf dem Rennrad unterwegs bin.

 

Was machst du beruflich? Wie findest du nebenbei die Zeit, so viel zu radeln und dich auf diverse Rennen vorzubereiten?

Ich bin Schüler am Technischen Gymnasium in Waldshut. Meist nutze ich die Nachmittage für das zeitintensive Training.

 

Welche Strecken sind denn deine Lieblingsstrecken, die du auch jedem weiterempfehlen würdest?

Am liebsten fahre ich im Steinatal, Albtal und im Klettgau. Diese Strecken kann ich allen sehr ans Herz legen, aufgrund der schönen Landschaft. Die Täler sollte man jedoch als Radfahrer an Sonntagen aufgrund der Motoradfahrer meiden. An Sonntagen ist das Schwarzatal sehr zu empfehlen, da dort kaum Autos und Motoradfahrer unterwegs sind.

 

Würdest du sagen, dass unsere Region optimal ist für Radler/innen?

Meiner Meinung nach ist es die perfekte Gegend zum Radfahren, da es viele kleine Straßen gibt, zahlreiche Anstiege mit schönen Aussichten und auch nach 3 Jahren entdeckt man immer wieder neue Straßen. 
Besonders durch die vielen unterschiedlichen Strecken, ist für jeden was dabei, egal ob für Anfänger oder für den trainierten Radfahrer. Jeder kann sich eine entspannte oder auch herausfordernde Strecke zusammenstellen.

Wie bereitest du dich auf große Strecken und Rennen vor? Gibt es besondere „Rituale“, die du vor Wettbewerben durchführst? Hast du einen Tipp für Beginner, die auch gerne mal bei Wettbewerben antreten würden?

Am Tag vor den Rennen fahre ich immer eine sogenannte Rennvorbelastung, bei der ich ungefähr eine Stunde unterwegs bin und davon 5 min ziemlich zügig. Der wichtigste Tipp, den ich Beginnern mitgeben kann ist: Habt Spaß und geht mit voller Motivation an den Start.

 

Auf welche deiner bisherigen Leistungen bist du besonders stolz und welche Herausforderung hat dir bisher am meisten Spaß gemacht?

Auf die Everesting Challenge bin ich ganz besonders stolz, da es eigentlich nur eine Scherzidee war. Herausforderungen machen mir immer Spaß, es muss sich vorher nur verrückt genug anhören. Egal ob 100km Vollgas, ein Rennen oder auch eine Langdistanz, ich habe bei Herausforderungen immer den größten Spaß, denn dafür trainiere ich.

 

Welchen Berg hast denn du als deinen „Lieblingsberg“ für die Everesting Challenge gewählt?

Mein Lieblingsberg/Anstieg ist eigentlich das Äulemer Kreuz. Die Everesting Challenge habe ich nur am Küssaberg gemacht, da dieser Anstieg sehr nah gelegen war.

 

Hast du eigentlich auch schon den brandneuen „Dead Sailor Trail“ auf dem Waldshuter Aarberg ausprobiert?

Diesen Trail kenne ich zwar, werde ihn jedoch nicht fahren, da ich seit diesem Jahr nicht mehr auf dem Mountainbike unterwegs bin. Für Mountainbiker aber sicherlich empfehlenswert ;-)

 

Du bist vor kurzem beim „Race Across Germany“ angetreten, musstest es aber leider aus gesundheitlichen Gründen nach etwa 200km abbrechen. Wie war es für dich, bei einer solch großen Challenge dabei zu sein?

Es war ein super Gefühl! Als ich am Morgen auf den Marktplatz gerollt bin, hatte ich ein unbeschreibliches Gefühl aus Freude, Nervosität und Motivation. Es war super am Anfang, ein paar Fahrer einzuholen und auch überholt zu werden, jeder hat jedem alles Gute gewünscht. Das war kein Rennen, bei dem jeder gegen jeden fährt. Alle wollten durchkommen und haben sich gegenseitig motiviert.

 

Hast du schon die nächsten Herausforderungen geplant? Wenn ja, auf welche freust du dich schon besonders?

Meine Pläne haben sich etwas geändert. Ich bin dieses Frühjahr in ein Schweizer Amateur Team gekommen, wodurch mein Fokus ab sofort viel mehr auf Rennradrennen liegt. Dieses Jahr möchte ich beim Interstuhlcup weiterhin mein Sprint-Wertungstrikot behalten und weitere Podiumsplätze einfahren. Nächstes Jahr ist der Plan, die Rad-Bundesliga zu fahren und dort möglichst erfolgreich zu sein. Langdistanzen werde ich sicher wieder mal in Angriff nehmen. Das Race across Germany ist noch nicht abgehakt.

Ich ziehe meinen Hut vor Noahs Durchhaltevermögen und Motivation - seine Leistungen sind einfach unglaublich. Auch wenn mal etwas nicht so klappt, wie er es sich vorgestellt hat, er macht weiter – die nächste Challenge wartet schon!

Wir sind gespannt wo es Noah auf seinem Rad noch überall hinzieht. Wer seine Rad-Aktivitäten verfolgen will, kann ihm auf Instagram unter @noah.neef folgen oder einen Blick auf seine Webseite werfen https://noah-neef.jimdosite.com/

 

Von Leah Raatz, Tourist-Information Waldshut-Tiengen

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