Wir stellen Dir unsere vier FerienWelt-Team-Narren vor

Waldgeist, Feuerteufel, Hexe & Chrutschlämpe

08.02.2023: Die Fasnacht in der FerienWelt Südschwarzwald ist heilig - sogar so heilig, dass zu unserer Team-Sitzung in Wehr am letzten Donnerstag, dem sogenannten "ersten Faißen", zwei unserer Kolleginnen nicht teilnehmen konnten, weil sie diversen "Narren-Verpflichtungen" nachgehen mussten. Vier weitere närrische Kolleginnen aus unserem Team sind trotz Fasnachtsfeiertag erschienen, allerdings mit "Häs" und mit interessanten Geschichten über ihre Leidenschaft zur fünften Jahreszeit. 
Diese Vier stellen wir Dir hier einmal genauer vor:

Aus der Tourist-Information Laufenburg

Julia Eichmann

Aktiv bei den "Waldgeistern Rhina 1998 e.V." seit 2011 

Julia, was ist das Besondere an Deiner Clique?

Das besondere an den Waldgeister Rhina 1998 e. V. ist, dass Jung und Alt alle gemeinsam die Fasnacht leben und lieben. Wir sind wie eine große Familie und treffen uns auch regelmäßig unter dem Jahr.

 

Woher kommt euer Name?

Es gibt die Legende von einem seltsamen Wesen, das einst zurückgezogen in einer Holzhütte in dem kleinen Wäldchen neben dem Dorf Rhina lebte. Keiner der Bewohner von Rhina hatte dieses Wesen je gesehen, aber die Leute erzählten sich, dass es Haare aus Blättern habe, die Haut aus Baumrinde sei und sich von Wurzeln und Beeren ernähre.


Was ist Deine liebste Fasnachtsveranstaltung?

Meine liebste Fasnachtsveranstaltung ist das Laufenburger Häxefüür (Nachtumzug durch beide Altstädte), das wir Waldgeister jährlich gemeinsam mit den Stadthäxen Laufenburg Schweiz grenzüberschreitend organisieren.

 

Dein liebster Fasnachtsbrauch in der Region und warum?

In der Fasnachtshochburg Laufenburg findet an den jeweiligen 1. bis 3. Faißen (3x täglich) die einzigartige Tschättermusik statt – einer der wohl ältesten Fasnachtsbräuche überhaupt. Erstmals schriftlich belegt wurde die Tschättermusik 1611, wobei davon auszugehen ist, dass diese bereits deutlich früher stattfand. Traditionell ziehen Jung und Alt, Narr und Nichnarr, Laufenburger sowie Besucher zum Rhythmus „D´Mülleri hät sie hät" mit ihren Lärminstrumenten, wie Sägeblätter, Kochtöpfe oder Eisen durch die engen Altstadtgassen.

Aus der Tourist-Information Waldshut-Tiengen

Stefanie Stelter

Aktiv bei der "Hexenclique Hohentengen" der Narrenzunft Bohnenviertel e.V. seit 2015 - zur Hexe getauft in der Walpurgisnacht 2016

Steffi, was ist das Besondere an Deiner Clique?

Unsere Stammburg ist die Weißwasserstelz, bei der Guggenmühle in Hohentengen. Nach alter Tradition finden dort unsere Neuaufnahmen, sprich die Hexentaufen statt, idealerweise in der Walpurgisnacht. Zudem haben wir an den Umzügen ein fahrendes Knusperhäuschen, unseren "Hexentrülli", dabei. Zwei Hexen drehen darauf ihre Runden mit dem Hexenbesen. Sexy Hexy, oder? ;-)

 

Woher kommt euer Name? 
In einigen Ortsteilen von Hohentengen wurde früher Eisenerz in Bohnenform, das so genannte Bohnerz, gewonnen, was der Gemeinde auch den Namen Bohnenviertel verlieh. 1971 bildeten Frauen mit Gummi-Hexenmasken erstmals eine närrische Gruppe in Hohentengen. 1973 gründete sich dann die Hexenclique und feiert somit in diesem Jahr ihr 50-Jähriges Bestehen. 

 

Was ist Deine liebste Fasnachtsveranstaltung oder Dein liebster Fasnachtsbrauch in der Region und warum?

Meine Lieblingsveranstaltung ist unser Kehrausball mit Hexenverbrennung am Fasnachtsdienstag. Nach der Hexenverbrennung darf die „verbrannte" Hexe mit einem eigens gestalteten Programmpunkt wieder auferstehen. Das ist vor dem Aschermittwoch immer eine tolle Party zum Fasnachtsabschluss. 
 

Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist ein Besuch auf der Hoorigen Mess' in Tiengen. Die größte Straßenfasnacht am Hochrhein lockt mit super Stimmung inmitten der historischen Altstadt und kreativen und witzigen Kostümen.

Aus der Tourist-Info Görwihl

Christina Schrieder

Aktiv bei den "Rüßwihler Chrutschlämpe" seit 2007 - im Vorstand seit 2008

Christina, was ist das Besondere an Deiner Clique?

Der Verein wurde 1974 gegründet. Aktuell zählen wir stolze 116 Mitglieder, bestehend aus Narrenrat, Maskenträgern und Zunftmusik. Fast alle kommen direkt aus dem kleinen Dorf Rüßwihl, einem Teilort von Görwihl, oder haben zumindest über Familie und Freunde einen engen Bezug dazu. Es ist toll, dass ganze Familien zusammen im Verein sind und seine Traditionen leben. 

Eine Besonderheit ist übrigens unser Häs: Jedes einzelne der 800 Plätzle wird von Hand umnäht - die Gelben in grün und die Grünen in gelb mit einem speziellen Stich. Da braucht man eine Zeit bis man die umnäht hat... Fürs Aufnähen haben wir Leute mit guten Nähmaschinen, die das packen. 

 

Woher kommt euer Name?

Chrutschlämpe ist alemannisch für Mangold, eine Kohlpflanze. Unser Häs soll daran erinnern. Es war ein Arme-Leute-Essen und wir in Rüßwihl verwenden ausschließlich den weißen Teil der Pflanze. Dieser wird im Herbst bei der Ernte blanchiert und danach mit Salz in Tonstanden eingelegt. Zum traditionellen Chrutschlämpeessen werden sie dann gemahlen, anschließend mit Sahne und viel Knoblauch gekocht und mit "Gschwellten" (=Kartoffeln) und geräuchertem Speck serviert. Der Name der Zunft erinnert an dieses für die Region typische Gericht aus vergangener Zeit, das zur Fasnacht aber immer wieder gerne zubereitet wird.

 

Was ist Deine liebste Fasnachtsveranstaltung oder Dein liebster Fasnachtsbrauch in der Region und warum?

Wir haben viele tolle Veranstaltungen - besonders finde ich immer den Schmutzigen Donnerstag oder auch dritten Faißen genannt, da wir dort den ganzen Tag als Zunft zusammen verbringen und morgens früh schon anfangen mit dem lautstarken Wecken der Rüßwihler Bevölkerung.

Aus der Tourist-Information Herrischried

Edeltraud Banholzer

Aktiv bei der "Hotzenblitzzunft Görwihl" seit 2018 

Edeltraud, was ist das Besondere an Deiner Clique und wieso bist Du dabei?
In der 5. Jahreszeit war ich schon immer gerne bei traditionellen Umzügen und Veranstaltungen von Guggenmusiken dabei, sehr lange allerdings nur privat – da sich die Gelegenheit auch aus anderen Gründen nicht ergeben hatte. Durch eine sehr gute Freundin, die schon sehr lange bei dieser Zunft dabei ist, habe ich den Schritt gewagt und bin 2018 beigetreten. Zu keiner Zeit habe ich das bereut. Die Kameradschaft im Verein gefällt mir sehr gut, gemeinsam können wir auch große Veranstaltungen stemmen und so das Fasnachtsprogramm im Hotzenwald bereichern. In unserer Gruppe verstehen sich Jung und Alt sehr gut und alle ziehen am gleichen Strang. In diesem Jahr haben wir übrigens mit einem großem Jubiläumsfest und dem 22. Görwihler Nachtumzug das 50-jährige Bestehen der Hotzenblitzzunft gefeiert.

 

Woher kommt euer Name?
Der Name stammt von der Legende vom Hotzenblitz: Lange Zeit war der Hotzenwald eine Notstandsregion. Manch einer fackelte da tatsächlich seinen eigenen Hof ab. „De Hotzenblitz hät wiedr iigschlah“, erzählten die Leute dann. Die Feuerversicherung zahlte den Schaden und so kamen die armen Bauern zu einem neuen Hof.

 

Was ist Deine liebste Fasnachtsveranstaltung oder Dein liebster Fasnachtsbrauch in der Region und warum?

Der 3. Faiße ist für mich die liebste Fasnachtsveranstaltung.

Morgens um 6:00 Uhr geht’s mit dem traditionellen Wecken vom Marktplatz in Görwihl durchs Dorf. Die Guggemusik spielt und die Maskenträger rasseln mit ihren Bembeln oder Chättern und erwecken den Tag.

Stopps gibt’s bei allen Geschäften, überall wird gespielt, man kommt mit vielen Einheimischen ins Gespräch. Die Dorfgemeinschaft wird gestärkt, man knüpft neue Kontakte. Den ganzen Tag über ist Action angesagt – auch ist der Austausch und die Gespräche mit den Aktiven der Zunft viel intensiver aufgrund des doch langen Tages. Ein Ausklang findet abends dann in einer Gaststätte statt. Nach diesem mir liebsten Brauch folgen weitere närrische Tage mit Bühnenauftritten bei Veranstaltungen und weitere Umzüge.
 

Ein weiteres Highlight, allerdings außerhalb der Region, ist die Teilnahme an einem Umzug in Mittelfranken in der Kleinstadt Spalt. Es bestehen persönliche Kontake durch eine Zunftfamilie. Wir fahren am Fasnachtsdienstag früh um 5.30 Uhr mit einem vollbesetzten Bus dorthin und nehmen dort teil – abends sind wir noch bei der traditionellen Wirtschaftsfasnacht dabei. Nach der Übernachtung geht’s am Aschermittwoch wieder in unsere Heimat zurück.

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